Führer und Verführer

BRD 2024 | Regie: Joachim A. Lang | FSK 12 | 136 min.
Der Aufstieg Joseph Goebbels als Propagandachef des Dritten Reichs, erzählt als Mischung aus Dokumentarfilm und fiktionalem Re-Enactment. Ein fundiert aufbereiteter Film, der seine schwierige Erzählperspektive klug und mit Feingefühl in den richtigen Kontext bettet. Die Handlung spannt einen Bogen von März 1938 bis Mai 1945.

Im Jahr 1938 ist Joseph Goebbels, Hitlers Propagandaminister auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, die Zustimmung zur Politik Hitlers erreicht bis dahin nicht gekannte Ausmaße. Der Diktator marschiert nun entschlossen in Richtung Krieg.
Doch die Propaganda hat das Thema Frieden stark strapaziert, so dass ein plötzliches Umsteuern so schnell nicht möglich ist. Goebbels´ Arbeit gerät in heftige Kritik seines Führers, er versucht alles, sein Ansehen wieder zu gewinnen und die Begeisterung der Bevölkerung für den Krieg anzuheizen. Er löst das Pogrom vom 9. November 1938 aus und plant die antisemitischen Filme JUD SÜSS und DER EWIGE JUDE bei deren Realisierung Hitler bis ins Detail eingreift.

Die mediale Mobilmachung kommt auf Touren, Propaganda-Kompanien werden gegründet. Insbesondere im Zusammenhang mit großen Massenveranstaltungen gelingt eine fast perfekte und kontrollierte Inszenierung.

Mit seinem Film setzt Joachim A. Lang ein klares Ziel: Durch das Gezeigte von Damals auch „die Hetzer von heute zu entlarven“. Ein Ziel, das der Film ohne jeden Zweifel einlöst. Denn die Hassparolen, die durch Goebbels massenverführende Propagandamaschine ihren Weg auf allen Kanälen in die Ohren und Augen der Zuhörer fanden, es gibt sie heute wieder.
Es geht um das Demaskieren der Manipulation, der Analyse von Hetze und Verführung, um Methoden der Falschinformation und des Populismus – von denen wir heute immer noch und wieder betroffen sind – bloß zu stellen.

Das Sprichwort ‚Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer‘ hat aktuell, in einer Zeit, in der ein Krieg in Europa und Nahost herrscht und Extremismus und identitäre Bewegungen auf dem Vormarsch sind, eine besonders bittere Note. Doch auch wenn das Thema sicher nicht bequem und die eigene Reflexionsarbeit mühsam ist, führt kein Weg daran vorbei. Insbesondere nicht in Deutschland.

Empfohlen ab Klasse 10
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